Medizinischer Pluralismus - IGM-Projekte
Bereits der Stifter Robert Bosch hatte bei dem Erwerb des Hahnemann-Nachlasses und der Beteiligung am Aufbau einer Paracelsus-Bibliothek die Absicht, die Homöopathie und andere Verfahren, die heute der Komplementärmedizin zugerechnet werden, in den Dialog mit der Schulmedizin zu bringen. Dieser Grundgedanke eines Pluralismus in der Medizin kennzeichnet auch die historische Forschung des IGM, die sich nicht mehr allein auf die Homöopathiegeschichte beschränkt.
(Bearbeiter: Florian Barth, Marius Maile)
Pilotprojekt zur Digitalisierung von Hahnemann-Handschriften
Im Rahmen dieses Projekts wurde die Entwicklung der digitalen Edition am Beispiel der Transkription des französischen Krankenjournals DF 5 forciert, insbesondere in der TEI-Kodierung, der eXist-Datenbank und der Gestaltung der Website. Es wurde ein Workflow zur semiautomatischen Konvertierung der Transkriptions-Struktur in das TEI-Format erarbeitet, der sich in Zukunft auf die transkribierten Krankenjournale übertragen lässt. Basierend auf dem SADE-Framework entstand eine Website, die eine synoptische Ansicht von Faksimile und verschiedenen Textvarianten sowie eine facettierte Suche umfasst. Patienten-Entitäten können so im Text nachverfolgt und mit der von Hahnemann vorgenommenen Medikation erschlossen werden. Darüber hinaus wurde eine dynamische Darstellung der Patientenwohnorte sowie die Modellierung eines Patientennetzwerks mitsamt der dazugehörigen Normdaten entwickelt. Die digitale Edition bietet nun im Vergleich zur Printversion einen deutlich offeneren Zugang zu Hahnemanns Krankenjournalen.
Sie ist über https://www.hahnemann-edition.de erreichbar.
(Bearbeiter: Dr. Michael Teut, Prof. Dr. Martin Dinges, Prof. Dr. Dr. h. c. Robert Jütte)
Religiöse Heiler im medizinischen Pluralismus in Deutschland
Religion und Medizin stehen seit alten Zeiten in einer durchaus ambivalenten Beziehung. Grundsätzlicher wurde die Differenz zwischen Heilkunde und Seelsorge im 19. Jahrhundert, als sich Theologie und Medizin als Wissenschaftsdisziplinen ausdifferenziert hatten, die ihre Gegenstände und Verfahren geradezu gegensätzlich definierten. Angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen im Gesundheitswesen ist ein frischer Blick auf religiös inspirierte Formen der Heilung höchst aufschlussreich – nicht nur, um diese zu analysieren, sondern geradezu als Lackmustest für unser Verhältnis zu den spezifischen Denkweisen der modernen Wissenschaft und Medizin.
Die Tagungsbeiträge sind als Beiheft Nr. 71 der Zeitschrift MedGG 2019 erschienen.
(Bearbeiter: Dr. Daniel Walther)
Die wenigen, denen Gustav Jäger (1832-1917) heutzutage bekannt ist, bringen mit dem Namen die Bemühungen Jägers um eine gesundheitsfördernde Bekleidung in Verbindung. Unter dem Namen „Normalkleidung“ vermarktete er ab 1880 aus tierischer Wolle gefertigte Textilien, die dem Körper bei der Ausscheidung sogenannter Krankheitsstoffe und der Wärmeregulierung helfen und ihn abhärten sollten. Gänzlich in Vergessenheit geraten sind dagegen Jägers Verdienste um die Homöopathie. Er war überzeugt, mit Hilfe der von ihm entwickelten Neuralanalyse sowie des physiologischen Antagonismus die Wirkung von homöopathischen Arzneimitteln nachweisen zu können.
Das Projekt geht den beiden Fragen nach, warum sich Jäger – eigentlich Zoologe, später kommerziell erfolgreicher Lebensreformer – überhaupt mit der Homöopathie beschäftigte und wie die Homöopathen seinerzeit auf seine Entdeckungen reagierten. Aufschluss sollen darüber die Periodika „Homöopathische Monatsblätter“, „Leipziger Populäre Zeitschrift für Homöopathie“ und „Allgemeine Homöopathische Zeitung“ im Zeitraum von 1879 bis 1917 geben. Zusätzlich werden zwei Schriften Jägers über die Homöopathie ausgewertet und die von ihm herausgegebene „Zeitschrift für Gesundheitspflege und Lebenslehre“ durchgesehen.
Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen. Ein Aufsatz ist im Jahrbuch Medizin, Gesellschaft und Geschichte (37) erschienen.
(Bearbeiterin: Marisa Chironna)
History of Homeopathy in the Stato della Chiesa between 1822-1860
In dem bereits 2016 erschienenen Werk „Medici o ciarlatani?“ wurde die Entwicklung der Homöopathie im Königreich der beiden Sizilien zwischen 1822 und 1860 untersucht. In diesem Nachfolgeprojekt wird die Studie geographisch auf die Entwicklung der Homöopathie im italienischen Kirchenstaat für denselben Zeitraum ausgedehnt. Geplant ist, personelle und institutionelle Faktoren zu berücksichtigen. Eigene Kapitel werden sich sowohl praktizierenden Ärzten als auch Laien wie auch der Haltung der Universitäten zur Homöopathie widmen. Neben der Rolle der Cholera für die Ausbreitung der Homöopathie, spielt die Einstellung der Päpste zu dieser komplementären Heilweise eine Rolle. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Untersuchung der Tätigkeit des homöopathischen Arztes Johann Wilhelm Wahle (1794-1853), der dem direkten Schülerkreis von Samuel Hahnemann (1755-1843) angehörte. Wahle praktizierte seit 1840 in Rom und geriet dort aus bisher unbekannten Gründen mit den Behörden in Konflikt. Der Nachlass Wahles, der im Homöopathie-Archiv aufbewahrt wird, ist hierfür eine grundlegende Quelle. Die an ihn gerichteten Briefe versprechen Aufschlüsse über die von ihm betreuten Patienten sowie seine beruflichen Netzwerke.
(Bearbeiter: Dr. Joel Piqué Buisan)
„Procesos de construcción social y científica de la homeopatía en Cataluña“
Das Dissertationsprojekt befasst sich mit sozialen und wissenschaftlichen Konstruktions-prozessen der Homöopathie in Katalonien von 1890 bis 1924. Jenseits der üblichen ideen- und Rezeptionsgeschichtlichen Narrative stehen die enge Verknüpfung von Laborforschung, Krankenhaus und ärztlicher Wissenschaftsrhetorik im Fokus. Diese werden in einem regionalhistorischen Ansatz präzise herausgearbeitet. Eine besondere Beachtung wird zudem den Apotheken und Apothekern als Agenten der kommerziellen Legitimierung der Homöopathie in Barcelona geschenkt. Ebenso spielen Aspekte der Arzneimittelimporte und der eigenen Produktion der Apotheken sowie Werbung und Kooperationen auf dem lokalen Markt eine Rolle. Neben der in spanischer Sprache verfassten und 2018 mit der Höchstnote bewerteten Dissertation, erscheint eine englische Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse in der Zeitschrift MedGG.
(Bearbeiter: Prof. Dr. Florian Mildenberger)
Ursprünglich als Nachfolgeprojekt zur Untersuchung über die Geschichte der homöopathischen Ärzte im National-sozialismus konzipiert, änderten sich die Prämissen durch das Desinteresse der Heilpraktikerverbände an einer Aufarbeitung der eigenen Geschichte vor 1945. Daraufhin wurde entschieden, das Vorhaben dahingehend zu ändern, dass diejenigen deutschsprachigen Gebiete untersucht werden sollten, in denen die Ausübung der Laienheilkunde lange Zeit strikt verboten gewesen war. Dahinter stand die Idee, dass in diesen Territorien sowohl Heilkundige als auch Patienten einem erheblich höheren Professionalisierungsdruck unterlagen als im zweiten deutschen Kaiserreich, wo Kurierfreiheit herrschte. Infolgedessen standen die deutschsprachigen Gebiete des historischen Königreiches Böhmen und das Territorium des nach 1918 entstandenen Österreich im Zentrum der Betrachtung. Nur in der kurzen Phase des Nationalsozialismus 1938/39 bis 1945 gab es hier eine offiziell zugelassene Laienheilkunde. Um darüber hinaus nachvollziehen zu können, wie sich Laienheilkundige positionierten, wenn die zuvor gewährte Kurierfreiheit plötzlich entfiel, wurden noch die Provinz Posen und das „Reichsland“ Elsass-Lothringen in die Untersuchung aufgenommen. Nach 1918 war in beiden Gebieten die Laienheilkunde verboten worden, überdauerte jedoch und wurde 1939/40 wieder legalisiert. Schließlich wurde der Vollständigkeit halber auch noch das von französischen und deutschen Sprach- und Rechtstraditionen gleichermaßen geprägte Großherzogtum Luxemburg in die Untersuchung einbezogen. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes werden in einer Monographie und einigen Aufsätzen 2018 publiziert werden.
Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen. Die Ergebnisse sind in der Beiheft-Reihe von Medizin, Gesellschaft und Geschichte (69) erschienen.
(Postdoc-Projekt, Bearbeiter: Daniel Walther)
Die medizinhistorische und -soziologische Forschung hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Frage beschäftigt, warum Patienten der konventionellen Medizin den Rücken kehren und alternativ- bzw. komplementärmedizinische Praktiken wie die Homöopathie in Anspruch nehmen. Seltener dagegen rückten die individuellen Beweggründe des medizinischen Personals (Ärzte, Heilpraktiker, Krankenschwestern und -pfleger) ins Blickfeld. Gegenstand solcher Untersuchungen waren vornehmlich die Haltung von Ärzten gegenüber der Homöopathie oder ihre Stellung innerhalb des Gesundheits- und Krankenversicherungssystems.
Im Rahmen des Postdoc-Projekts soll nun zum einen der Frage nachgegangen werden, welches spezifische Selbst- und Gesundheitsverständnis homöopathische Ärzte und Heilpraktiker ihrer medizinischen Praxis zugrunde legen. Zum anderen sind die persönlichen Motive von Interesse, die besonders Ärzte dazu veranlasst haben, ihr im Studium erlerntes naturwissenschaftlich-kausalanalytisches Denken zu hinterfragen und sich teilweise oder ganz von der Schulmedizin abzuwenden. Aufschluss darüber gewähren die insgesamt 26 autobiographischen Berichte, die dem IGM nach einem Aufruf in der Allgemeinen Homöopathischen Zeitung (AHZ) von ärztlichen und nichtärztlichen Homöopathen aus dem ganzen Bundesgebiet zugeschickt worden sind. Herangezogen werden zusätzlich 15 einseitige Kurzberichte von englischen Homöopathen, die in der Zeitschrift Homeopathy & Health unter der Rubrik „Why I became a Homeopath“ publiziert wurden. Dieses zweite Sample ermöglicht einen transnationalen Blick auf die individuellen Beweggründe von Ärzten und Heilpraktikern, die Homöopathie in ihrer Praxis anzuwenden. Der bilaterale Vergleich lässt wiederum Rückschlüsse zu, ob die Hinwendung zur Alternativ- und Komplementärmedizin als aktive Kritik am ökonomisierten Gesundheitswesen zu verstehen und damit eine Antwort auf dessen Missstände ist oder ob sie primär persönlichen bzw. berufsethischen Reflexionen geschuldet ist.
Nachdem die Analyse der deutsch- und englischsprachigen Ärztebiographien die individuellen Motive und deren Rückkopplung an gegenwärtige, übergeordnete soziokulturelle und politökonomische Prozesse offengelegt hat, können die Ergebnisse auf diachroner Ebene verglichen und historiographisch eingeordnet werden. Als Quelle bieten sich die biographischen Angaben an, die Fritz Schroers in seinem Lexikon deutschsprachiger Homöopathen zusammengetragen hat. Ebenso werden einzelne ausgewählte Autobiographien konsultiert, um Näheres über die spezifische Motivik in Erfahrung zu bringen, die Ärzte im 19. und 20. Jahrhundert bewogen hat, trotz aller Widerstände der akademischen und später der naturwissenschaftlich ausgerichteten Medizin den Rücken zu kehren.
Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen. Ein Aufsatz ist im Jahrbuch Medizin, Gesellschaft und Geschichte (36) erschienen.
Ziel des Postdoc-Vorhabens (Bearbeiter: PD Dr. Carlos Watzka) ist es, Bedeutung und Wirksamkeit von diätetischen Wissensbeständen zum Themenfeld der Affekte in den Praktiken der geistlichen Medizin katholischer Ausprägung in der Frühen Neuzeit untersuchen. Hierbei bilden der Zeitraum vom späten 16. bis zum späten 18. Jahrhundert den zeitlichen und Bayern sowie Österreich den räumlichen Rahmen. Unter „geistlicher Medizin“ wird dabei, in einem weiten Begriffsverständnis, die Gesamtheit jener Diskurse und Praktiken verstanden, die mit Bezug auf Phänomene von Gesundheit und Krankheit von Personen geistlichen Standes bzw. kirchlichen Institutionen getragen werden.
Obwohl die Geschichte der „alternativen“ bzw. „komplementären“ Medizin ebenso wie das Thema der vormodernen Diätetik in den letzten Jahrzehnten vermehrt wissenschaftliche Aufmerksamkeit gefunden haben, ist der Forschungsstand zu dieser spezifischen Fragestellung bislang noch gering.
Das Forschungsprojekt geht von folgenden Thesen aus: Neben genuin theologischen Konzepten – hier ist vor allem die Bedeutung der ‚Leidenschaften‘ in den Lehren über die ‚Todsünden‘ zu beachten – prägten auch die fachmedizinischen Lehren, weiter aber populäre – und nicht zuletzt ‚magische‘ – Vorstellungen die einschlägigen Wissensbestände und die damit verbundenen Praktiken des katholischen Klerus. Besondere praktische Bedeutung kam dem Umgang mit Affekten in intensiven Krisenerfahrungen zu, mit welchen Geistliche berufsbedingt regelmäßig konfrontiert waren, insbesondere der Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden sowie seelsorgliche Betreuung von Hinterbliebenen.
Diese Fragestellungen werden anhand ausgewählter Quellenbestände untersucht; zum einen sollen ‚Seelentrostbücher‘, Andachtsbücher, Rezeptsammlungen u.ä. analysiert werden, also Handlungsanleitungen für und/oder von Geistlichen, zum anderen Quellen, in welchen konkret realisierte Handlungen einen (wenn auch nicht ‚objektiven‘) Niederschlag gefunden haben, etwa ‚Mirakelbücher‘, als schriftliche Darstellungen zu angenommenen, heilsamen göttlichen Wirken an ‚Gnadenorten‘, thematisch relevante Berichte und Korrespondenzen von Geistlichen bzw. von ihnen betreuten Personen, aber auch einschlägige Bildquellen und – soweit vorhanden – Akten kirchlicher und weltlicher Behörden.
(Bearbeiterin: Dr. Carol-Ann Galego)
Anfang September 2017 begann Dr. Galego ihre Postdoc-Forschung im IGM, mit der sie ihr Interesse an der homöopathischen Behandlung von Epidemien und deren politischer Bedeutung weiter verfolgt. Während ihre Doktorarbeit auf die früheren Jahre der Homöopathie fokussierte, forscht sie jetzt über die Homöopathie zum Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Blick auf Entwicklungen in Bakteriologie und Keimtheorie und deren Einfluss auf Homöopathen in Deutschland, Großbritannien und den USA. Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt: Wie unterschied sich das homöopathische Verständnis der Ätiologie von den Lehren der Keimtheorie? Wie unterschied sich die Wahrnehmung der körperlichen Widerstandskraft von den modernen Theorien der Immunität als Abwehr? Während Samuel Hahnemanns verhältnismäßig nuanciertes Verständnis der Übertragung von ansteckenden Krankheiten manchmal als Prototyp der späteren Entwicklungen in der Keimtheorie und der Immunologie betrachtet wird, bieten andere Aspekte seiner Krankheitslehre interessante Kontrastpunkte zu diesen Entwicklungen, vor allem das Beharren auf der Immaterialität der Krankheit und das Verständnis der inhärenten Interkonnektivität und Empfänglichkeit lebender Organismen.
Das Institut für Geschichte der Medizin der Robert-Bosch-Stiftung besitzt wertvolle Bestände, die über die Tätigkeit homöopathischer Laienvereine in der Zeit seit 1870 bis in die Gegenwart Aufschluss geben können: vereinsbezogene Protokoll- und Kassenbücher, Mitgliederverzeichnisse, Jahresberichte, spezifische Zeitungsartikel. Weitere Quellen dieses Promotionsvorhabens (Bearbeiter: Daniel Walther) sind Zeit-zeugenaussagen und Erlebnisberichte. Daneben stellen externe, nicht direkt den Vereinen zugeschriebene Quellen wie Zeitschriftenartikel der „Homöopathischen Monatsblätter“, der „Leipziger Populären“ oder Artikel des „Medicinischen Correspondenzblatts des Württembergischen Ärztlichen Vereins“ eine weitere Mög-lichkeit dar, tieferen Einblick in die Strukturen der Vereins- und der übergeordneten Verbandstätigkeit zu erlangen.
Zentrale Fragen des Projekts sind einerseits, wie sich die Vereine im Zeitraum der Untersuchung entwickelten und wie sich der Einfluss der verschiedenen politischen Systeme auf die Vereinsarbeit auswirkte. Andererseits gilt es zu klären, welchen Einfluss die Vereine namentlich auf die Gesundheitspolitik hatten und haben und inwieweit die Laienvereine als Reaktion auf die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zunehmende Entmündigung des Patienten gewertet werden kann. Die Vereine boten und bieten teils noch heute ein vielfältiges Spektrum an gesundheitlicher Aufklärung, nicht nur im Bereich der Homöopathie. Gerade öffentliche Vorträge über Themen von allgemeinem Interesse, Vergünstigungen und Rabatte für Mitglieder etwa beim Besuch von Badeanstalten oder homöopathischen Ärzten, günstigeren oder in manchen Fällen sogar kostenlosen Zugang zu homöopathischen Medikamenten durch Unterhaltung einer Vereinsapotheke waren vielfältige Anziehungspunkte. Auch wurden von den Vereinen Bibliotheken angelegt, die neben allgemeinverständlicher Literatur über die Homöopathie auch andere Ratgeber in Sachen Gesundheit umfassten. Die Inanspruchnahme solcher Angebote konnten und können dazu beitragen, dass der Kranke durch medizinische Bildung und Aufklärung in gewisser Weise die Kontrolle über seinen eigenen Körper, seine Gesundheit und somit seine Mündigkeit zumindest teilweise zurück erlangt.
Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen. Die Ergebnisse sind in der Beiheft-Reihe von Medizin, Gesellschaft und Geschichte (Band 67) erschienen.