Vitrine 3 / Showcase 3

Deutsche Version

In dieser Vitrine werden vor allem homöopathische Arzneimittel, deren Ursubstanzen und Verpackung dargestellt.

1 Ursubstanzen

Ursubstanzen von Arzneimitteln aus der Apotheke des Robert Bosch Krankenhauses Herba Plantaginis, Lignum Quassiae, Cortex Hamamelidis, Radix Pimpinellae, Fucus vesiculosus, Radix Senegae

Glas, Plastik, Inhalt

  1. Jahrhundert

IGM 1080, 176/172, 159/155, 118/114, 138/134, 126/122

Die Homöopathie verwendet Wirkstoffe pflanzlichen, mineralischen und tierischen Ursprungs. Zahlreiche Substanzen waren vor der Begründung der Homöopathie durch Samuel Hahnemann (1755-1843) bereits Teil des herkömmlichen Arzneimittelschatzes und sind heute beispielsweise auch als pflanzliche Arzneistoffe in Gebrauch.

Der Spitzwegerich, Herba Plantaginis, ist als Hustenmittel in der Pflanzenheilkunde bekannt. Die enthaltenen Bitterstoffe und Kieselsäure wirken blutreinigend, blutstillend und antibakteriell. Er wird als Tee oder äußerlich als Umschlag verwendet.

Lignum Quassiae, Bitterholz, stammt vom Brasilianischen Quassiabaum. In der Volksmedizin wurde das bitter schmeckende Holz als Appetit und Verdauung anregendes Mittel genutzt und bei Magenerkrankungen eingesetzt. Der Wirkstoff gilt auch als natürliches Insektizid und wird als Bitterstoff im Lebensmittelbereich genutzt. In der Homöopathie wird Quassia bis heute als Arzneipflanze vor allem bei Lebererkrankungen und Verdauungsschwäche bzw. Schmerzen im Leber-Bereich angewendet.

Hamamelisrinde (Cortex Hamamelidis) stammt von Zaubernussgewächsen. Hiervon gibt es in Nordamerika und Ostasien fünf verschiedene Arten. Die in Medizin und Kosmetik verwendete Art ist üblicherweise Hamamelis virginiana. Sie wurde bereits von Ureinwohnern als Heilpflanze geschätzt. Aus Blättern und Zweigen wurde Tee zur Schmerzlinderung oder Salbe zur Behandlung von Hautverletzungen gewonnen. Im Europäischen Arzneibuch sind sowohl Hamameliswasser als auch Rinde und Blatt als Wirkstoffe beschrieben. In der Homöopathie wird die Tinktur aus frischen Wurzeln und der Rinde zubereitet. Die Arznei wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts geprüft und bei Venenproblemen, venösen Stauungen und Hämorrhoidalleiden genutzt.

Radix Pimpinellae, Bibernellwurzel, wird auch in der Phytotherapie bei Erkrankungen der Atemwege eingesetzt.

Fucus vesiculosus wird aus der Tinktur des getrockneten Blasentangs hergestellt. Dieser kommt an der Küste des Atlantischen und Stillen Ozeans vor. Die Wirksamkeit beruht auf dem Jodgehalt der Pflanzen. Die Substanz wird bei Schilddrüsenbeschwerden genutzt.

Die Senegawurzel, auch Klapperschlangenwurzel, stammt aus Nordamerika. Sie gehört zum indianischen Arzneimittelschatz, wo sie gegen Schlangenbisse eingesetzt wurde. Die Droge wirkt aber auch bei Brustleiden und ist sekretionsanregend, so dass sie bei Atemwegserkrankungen mit zähem und schwer löslichem Auswurf eingesetzt wird.

2 Ursubstanz

Ursubstanz aus der Apotheke des Robert Bosch Krankenhauses Spanische Fliege

Glas, Plastik, Inhalt

  1. Jahrhundert

IGM 77/56

Spanische Fliegen, auch Cantharis vesicatoria, sind eigentlich Käfer. In der Medizin wurde der Wirkstoff häufig äußerlich als Pflaster zur Reizung der Haut und Ausleitung von Krankheitsstoffen genutzt. Die hier gezeigten Exemplare sind außergewöhnlich gut erhalten. Auch im homöopathischen Arzneimittelschatz spielt der Wirkstoff eine wesentliche Rolle, vor allem wenn brennende Schmerzen als Symptome auftreten.

3 Fotografie

Fotografie der Apotheke des Robert Bosch Krankenhauses 1940

Glas, Papier

1940

IGM 229

Auf der Fotografie sind von links nach rechts Alfons Stiegele (1871-1956), Ärztlicher Direktor des Robert Bosch Krankenhauses, Apotheker Herbert Mayer (1902-?) von der Homöopathischen Zentralapotheke in Bad Cannstatt, Robert Bosch (1861-1942) und Friedrich Menge (1902-1999), Leiter der Krankenhausapotheke, zu sehen.

Zur Geschichte der Homöopathie am Robert Bosch Krankenhaus gibt es die Untersuchung von Thomas Faltin (Band 7 der Reihe Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte).

4 Ursubstanz

Ursubstanz aus der Apotheke des Robert Bosch Krankenhauses Camphora

Glas, Plastik, Inhalt

  1. Jahrhundert

IGM 80/59

Der Kampferbaum, Cinnamomum camphora, gehört zu den Lorbeergewächsen. Er wächst vor allem in Ostindien und Japan. Das homöopathische Mittel Camphora wird aus dem zerkleinerten Holz des Baumes durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Camphora hat eine sehr starke Wirkung und gilt daher auch als Antidot. Es ist in der Lage, die Wirkung fast aller anderen homöopathischen Arzneien aufzuheben. Camphora wirkt besonders auf das zentrale Nervensystem und die vegetative Steuerung der Blutgefäße.

5 Stempelkasten

Stempelkasten

Holz, Gummi, Metallverschluss

  1. Jahrhundert

IGM 109/76

Der Kasten stammt aus der Homöopathischen Apotheke des Robert Bosch Krankenhauses und diente zur Beschriftung der Potenzen. Angeordnet sind die Stempelmatrizen wie in einem Setzkasten. Enthalten sind die Vorlagen für die Potenzen D1 bis D30, C30, C300 und C1000, wobei im RBK überwiegend mit den tieferen D-Potenzen gearbeitet wurde.

6 Arzneimittelbehälter

Arzneimittelbehälter der Firma Willmar Schwabe

Glas, Papier, Plastik

  1. und 20. Jahrhundert

IGM 667

Willmar Schwabe (1839-1917) hatte sein „Grosso und Exportgeschäft“ 1865/66 eingerichtet. Seit 1871 hatte er in Leipzig eine Apotheke, aus der sich eine der größten Arzneimittelfirmen der Zeit entwickelte. 1913 zählte Schwabe 750 Filialen in ganz Deutschland. Die hier gezeigten Arzneimittelbehälter stammen aus einer größeren Sammlung. Es sind besonders gut erhaltene Exemplare.

Lachesis ist eine der tierischen Ausgangssubstanzen in der homöopathischen Materia medica. Hierfür wird das Gift der Buschmeisterschlange verwendet, die in Mittel- und Südamerika heimisch ist. Constantin Hering (1800-1880) prüfte diesen Wirkstoff und führte ihn in die homöopathische Materia Medica ein.

Conium maculatum, gefleckter Schierling, ist eine der giftigsten Pflanzen. In der Antike wurde das Gift zur Hinrichtung von Straftätern verwendet. Als homöopathischer Wirkstoff wird es bei Lähmungszuständen und Verhärtungen verwendet.

Auch das Spurenelement Jod ist im homöopathischen Arzneischatz zu finden. Es gehört chemisch gesehen zu den Halogenen und wird für die Bildung von Schilddrüsenhormonen benötigt. Im Falle des Jodum D6 erhält man durch die Aufschrift den Hinweis, dass die Stadt-Apotheke in Gera ebenfalls als Filiale von Schwabe fungierte. Das heißt, diese hielt alle Originalpräparate des berühmten Pharmakonzerns vorrätig.

7 Arzneimittelbehälter

Arzneimittelbehälter von Schüßler-Mitteln und eines Zimpel-Mittels

Papier, Glas, Plastik

  1. Jahrhundert

IGM 687 (Schwabe), 692 (Schaub), 602 (Zimpel-Complex Göppingen und Schüßler-Mittel von Zahn & Seeger)

Aus der Homöopathie heraus hatte Wilhelm Schüßler (1821-1898) seine Heilmethode, die er später Biochemie nannte, entwickelt. Der Arzneischatz ist auf Salze beschränkt worden. Die Wirkstoffe werden ebenso wie homöopathische Mittel zubereitet.

Die hier gezeigten Behälter stammen von namhaften Produzenten der Schüßler-Salze. Die Apotheke Willmar Schwabe (1839-1917) gehört zu den ältesten Herstellern. Der Delmenhorster Apotheker Johann Heinrich Schaub (1872-1917) war ab etwa 1900 in der Produktion von Schüßler-Mitteln tätig. Bei der Apotheke Zahn und Seeger hat Schüßler selbst kurzzeitig Mittel bezogen. Mehr zu Wilhelm Schüßler und der von ihm begründeten Biochemie erfahren Sie in den Bänden 25 und 29 unserer Reihe Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte.

Ebenfalls aus der Homöopathie heraus entwickelte der schlesische Arzt Dr. Carl-Friedrich Zimpel (1801-1879) ein spagyrisches Heilverfahren. In einem besonderen Extraktions- und Destillationsverfahren stellte er aus frischen Pflanzensäften die Mittel her. Das alleinige Vertriebs- und Herstellungsrecht übertrug Zimpel der Homöopathischen Zentral-Apotheke in Göppingen, aus der sich später die Chemisch-Pharmazeutische Fabrik entwickelte.

8 Arzneimittelbehälter

Arzneimittelbehältnisse aus dem Dispensatorium der Stadt-Apotheke in Ettlingen

Glas, Pappe

Ca. 1910

IGM 1056

Im Jahr 2023 wurde eine 68 Zentimetern lange, 22 cm hohe und 45 cm breite Holzkiste geliefert, die durch feine Intarsienarbeit beeindruckt. Bei einer Auktion war sie als „Reiseapotheke“ angeboten worden. Doch ist zu vermuten, dass es sich um ein homöopathisches Dispensatorium handelt, das in der Stadtapotheke im badischen Ettlingen im Gebrauch war. Die Apotheke ist gefüllt mit zahlreichen Fläschchen und Etiketten für die Beschriftung. Die hier ausgestellten Arzneimittelbehälter zeigen, dass die Stadtapotheke bzw. deren Inhaber Friedrich Wilhelm Tummer (seit 1904) Wirkstoffe selbst weiterverarbeitete und in eigenen Behältnissen abfüllte. Zudem wurden Produkte anderer Hersteller vertrieben, hier aus der Zentralapotheke Mayer in Cannstatt. Dosen waren auch für Pulver üblich. Weitere Informationen zum Dispensatorium finden Sie unter https://www.igm-bosch.de/neuerwerbungen.html. Über die Regelungen für homöopathische Apotheken, den Verkauf homöopathischer Mittel und deren Produzenten geben die Bände 17 und 26 unserer Reihe Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte Auskunft.

9 Ursubstanzen

Ursubstanzen von Arzneimitteln aus der Apotheke des Robert Bosch Krankenhauses Cort.(ex) Chinae Calisay(ae) und Flor.(es) Cact.(i) Grandifl.(ori)

Glas, Plastik, Inhalte

  1. Jahrhundert

IGM 75/49 und 81/85

Es handelt sich um den gelben Chinarindenbaum. Die Rinde (cortex) wird auch als (gelbe) Königsrinde bezeichnet. Chinarinde ist als Mittel gegen Malaria in Gebrauch und spielt in der Homöopathie eine wesentliche Rolle.

Die Blüten bzw. Stengel stammen von der Kakteenart Königin der Nacht. Diese werden bei Erkrankungen des Herzens, des arteriellen Gefäßsystems und bei Krämpfen der Muskulatur unter anderen genutzt.

10 Arzneimittelflasche

Arzneimittelflasche aus der ISO Apotheke Regensburg mit Plombe

Glas, Metall, Inhalt

20. Jahrhundert

IGM 779

Größerer Arzneimittelbehälter aus dem ISO-Werk Regensburg. Zu beachten ist die noch unbeschädigte Plombierung der Flasche. Im Jahr 1891 übernahm der Apotheker Johannes Sonntag (1863-1945) die Engel-Apotheke in Regensburg. Die dort bestehende homöopathische Abteilung baute er in den folgenden Jahren systematisch aus. 1923 erfolgte die Trennung von Apotheke und Produktion. Letztere wurde unter dem Namen „ISO-Werk Regensburg“ bekannt. Die gezeigte Flasche enthält Globuli des Wirkstoffes Viscum album. Dabei handelt es sich um die weißbeerige Mistel, die üblicherweise bei Kreislauferkrankungen und Arteriosklerose genutzt wird. Der Wirkstoff der Mistel ist auch in der Naturheilkunde und der Volksmedizin bekannt.

11 Arzneimittelbehälter

Arzneimittelbehälter von Schüßler-Mitteln

Papier, Glas, Plastik

  1. Jahrhundert

IGM 757, 730, 735, 685, 518

Aus der Homöopathie heraus hatte Wilhelm Schüßler (1821-1898) seine Heilmethode, die Biochemie entwickelt. Der Arzneischatz ist auf Salze beschränkt worden. Die Wirkstoffe werden ebenso wie homöopathische Mittel zubereitet. Mehr zu Wilhelm Schüßler und der von ihm begründeten Biochemie erfahren Sie in den Bänden 25 und 29 unserer Reihe Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte.

Das „Chemisch-Pharmazeutische Laboratorium BIKA“ wurde 1920 angemeldet. Dort wurden unter der Anleitung der Inhaber der Königlichen Hofapotheke in Stuttgart Arzneimittel hergestellt. Später war die Firma in der Talstraße im Stuttgarter Osten ansässig. Sie gehörte zu den Vertragspartnern des Biochemischen Bundes Deutschland.

Das ISO-Werk Regensburg hatte sich aus der dortigen Engel-Apotheke entwickelt. Der Apotheker Johannes Sonntag (1863-1945) produzierte sowohl homöopathische als auch biochemische Arzneimittel. Neben den Einzelmitteln gehörten auch Komplexmittel zum Sortiment, in denen mehrere Wirkstoffe zusammengemischt waren. Diese erfreuten sich großer Beliebtheit, obwohl Samuel Hahnemann (1755-1843) und Wilhelm Schüßler stets die Gabe von Einzelmittel bevorzugten.

Die Frage, ob Schüßler-Mittel zu den Arzneimitteln zu zählen seien, war lange nicht eindeutig geklärt. Vor allem in den 1920er Jahren versuchte man mit den „Bio-Pastillen“ die Apothekenbindung zu umgehen. Der hier gezeigte Behälter stammt von der Firma Galmeda. Der modernste Behälter in dieser Reihe stammt aus dem Jahr 2009 und enthält Magnesia Phosphorica in Tabletten. Es handelt sich um ein Produkt der SBL World Class Homeopathy aus Indien.

12 Arzneimittelbehälter

Arzneimittelbehälter und Ursubstanz Himalaya Holz

Glas, Plastik, Papier, Holz

20. Jahrhundert

IGM 98/65

Im Karton befinden sich weitere Aluminiumhülsen mit entsprechender Beschriftung und Potenzierungen des Himalaya-Holzes. Eine kleine Hülse enthält die Substanz in Globuli. Im Röhrchen befindet sich ein Beipackzettel in französischer Sprache. Die Zubereitung stammt von Laboratoires homoeopathiques de France aus Asnières-sur-Seine (bis 1968 Asnières). Diese wurden von der Pharmazeutin Lise-Rose-Madeleine Wurmser (1906-1993) betrieben. Sie gilt als bedeutende französische Homöopathin im 20. Jahrhundert und hat sich durch Beiträge zur wissenschaftlichen und experimentellen Homöopathie ausgezeichnet. Heutzutage ist der Gebrauch des Öls der Himalayazeder eher bekannt. Dem Öl schreibt man immunstärkende, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung zu.

13 Lederrücken

Lederrücken zur Herstellung homöopathischer Arzneimittel

Leder, Holz, Metallnieten, Filz

IGM 94/98

Der Schweinslederrücken wurde zum Potenzieren mit Schüttelschlägen verwendet. Diesem Vorgang sprach Samuel Hahnemann (1755-1843) dynamisierende Wirkung zu. Er stammt ebenfalls aus der Apotheke des Robert Bosch Krankenhauses.

14 Ursubstanzen

Ursubstanzen von Arzneimitteln aus der Apotheke des Robert Bosch Krankenhauses Radix Ebuli, Folia Bucco, Fruct.(us) Pericarpilla Aurantii Immaturi, Spongia, Rad.(ix) Sarsaparillae

Glas, Plastik, Inhalte

20. Jahrhundert

IGM 172/168, 84/88, 88/92, 108/75, 123/119

Radix Ebuli, Zwerg- oder Stinkholunder, wird auch von Hildegard von Bingen (1098-1179) als Heilmittel genannt. Sie ist in der Naturheilkunde aufgrund dieser Tradition bekannt. Der Wirkstoff als Tee oder Aufguss genutzt, um Atem- und Harnwegserkrankungen zu behandeln. Die Pflanze ist in Süd- und Mitteleuropa beheimatet. Verwendet wird ausschließlich die Wurzel.

Bucco ist eine Heilpflanze aus der Kapregion. Sie wird aufgrund ihrer entzündungshemmenden, antibiotischen Wirkung seit jeher in der traditionellen Heilkunde als Tee oder Tropfen verwendet.

Der Wirkstoff der unreifen Bitterorange (Fructus Aurantii Immaturi) bzw. deren Schale (Pericarpium) wird heutzutage eher im Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin genutzt.

Bei Spongia tosta wird die Tinktur aus dem Skelett des Schwammes gewonnen. In der Homöopathie ist der Wirkstoff als Hustenmittel und bei Atemwegserkrankungen bekannt.

Das homöopathische Mittel Sarsaparilla stammt aus dem Saft der in Mittel- und Südamerika beheimateten Stechwinde (Smilax officinalis). Für die Herstellung wird die Wurzel (Radix) verwendet. Die Arznei wird vorwiegend bei Urogenitalerkrankungen genutzt, kommt aber auch bei Hautleiden oder rheumatischen Beschwerden zum Einsatz.

16 Goldene Sonne

Goldene Sonne Kolumbiens

Metall, Blech

20. Jahrhundert

IGM 600

Diese Ehrengabe wurde von einem Teilnehmer des 17. Einführungskurses in Theorie und Praxis der Homöopathie am Robert Bosch Krankenhaus (RBK) im Oktober 1969 überreicht. Für die Ausbildung homöopathischer Ärzte spielte das RBK bis um 1970 eine wesentliche Rolle. Zur Geschichte der Homöopathie am Robert Bosch Krankenhaus gibt es die Untersuchung von Thomas Faltin (Band 7 der Reihe Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte).

15 und 17 Ursubstanzen

Ursubstanzen von Arzneimitteln aus der Apotheke des Robert Bosch Krankenhauses Conchae und Ossa Sepiae

Glas, Plastik, Inhalt

20. Jahrhundert

IGM 141/137 und 96/103

Conchae wurden von Samuel Hahnemann (1755-1843) zunächst als Placebo eingesetzt, ehe er dafür Milchzucker verwendete. Dem aus den Schalen der Auster oder von Flussmuscheln (auch Calcium carbonicum) gewonnenem Pulver maß er nur wenig Wirkung bei. Mehr zu dieser Substanz können Sie in der Arbeit von Ute Fischbach Sabel zu den Krankenjournalen Samuel Hahnemanns erfahren (Band 27 unserer Reihe Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte). Ausführlicher thematisiert sie Conchae in ihrem Kommentar zu den Journalen D20 und D21 (online https://www.igm-bosch.de/files/img/pdf-dokumente-publikationen/Pluralismus%20in%20der%20Medizin/Kommentar%20zu%20D20-D21.pdf).

Die Knochen des Tintenfisches gehören zu den tierischen Substanzen der homöopathischen Materia medica. Sepia officinalis wird auch in der Volksheilkunde angewandt, üblicherweise bei Fieber oder Magenbeschwerden. Der Wirkstoff war auch Zahnpulvern beigemischt und diente zeitweise in der Technik als Poliermittel. In der Homöopathie kommt auch das getrocknete Sekret der Tintendrüsen zum Einsatz. Es handelt sich um ein Konstitutionsmittel, das bei Erkrankungen des Zentralnervensystems, des Herzens, der Luftröhre aber auch der inneren Organe wie Leber, Galle oder Bauchspeicheldrüse eingesetzt werden kann.

English Version

In this showcase homoeopathy remedies, their original materials and packaging are presented.

1 Original substances

Original substances from the pharmacy of the Robert Bosch Krankenhaus: Herba Plantaginis, Lignum Quassiae, Cortex Hamamelidis, Radix Pimpinellae, Fucus Vesiculosus, Radix Senegae

Glass, plastic, contents

20th century

IGM 1080, 176/172, 159/155, 118/114, 138/134, 126/122

Homoeopathy uses active agents of plant, mineral and animal origin. Even before the foundation of homoeopathy by Samuel Hahnemann (1755-1843), countless substances were already part of a standard range of medicines and, today, are also used as herbal medicines, for example.

Narrowleaf plantain, Herba Plantaginis, is known the herbal medicine sector as a remedy for coughs. The bitter substances and silicic acid it contains clean and thin the blood and have an antibacterial effect. It is ingested as an infusion or applied as a poultice.

Lignum Quassiae comes from the Brazilian quassia tree. In popular medicine, the bitter-tasting wood as used as an agent to stimulate the appetite and digestion and was used for gastric illnesses. The agent is considered a natural insecticide and is used as a bitter in the food industry. In homoeopathy, quassia is, even today, used as a medicinal plant, particularly for liver diseases and weakened digestive systems or pains in the area of the liver.

Cortex Hamamelidis is the bark of the witch hazel. There are five different varieties of this plant in North American and East Asia. The variety most commonly used in medicine and cosmetics is Hamamelis Virginiana. It was already used by indigenous peoples as a medical plant. The leaves and twigs were used to make an infusion to reduce pains or as an ointment to treat skin injuries. The European Pharmacopoeia describes both witch hazel water and the bark and leaves as agents. In homoeopathy, the tincture is prepared from fresh roots and the bark. The medicine was tested in the mid-19th century and used for vein problems, venous stasis and haemorrhoidal problems.

Radix Pimpinellae, pimpernel root, is also used in phytotherapy for ailments of the respiratory passages.

Fucus Vesiculosus is created from the tincture of dried bladder wrack. This is found on the coast of the Atlantic and Pacific Oceans. Its effectiveness is based on the iodine content of the plants. The substance is used for complaints of the thyroid gland.

The Senega root, also known as the black snakeroot, is found in North America. It is a medicament used by Native Americans, where it has been used against snake bites. However, the drugs is also effective for chest complaints and excitosecretory, meaning that it is used for respiratory illnesses with thick expectorations.

2 Base drug

Base drug from the pharmacy of the Robert Bosch Krankenhaus "Spanish Flies"

Glass, plastic, contents

20th century

IGM 77/56

Spanish flies, also called cantharis vesicatoria, are actually beetles. In medicine, the agent was frequently applied externally as a plaster to irritate the skin and drain contagious matter. The examples shown here are particularly well preserved. In homoeopathic medicine, the agent also plays a key role, particularly if burning pains occur as symptoms.

3 Photography

Photography of the Robert Bosch Krankenhaus 1940

Glass, paper

1940

IGM 229

In the photograph are, from left to right, Alfons Stiegele (1871-1956), Medical Director of the Robert Bosch Krankenhaus, Pharmacist Herbert Mayer (1902-?) from the Homöopathische Zentralapotheke in Bad Cannstatt, Robert Bosch (1861-1942) and Friedrich Menge (1902-1999), head of the Hospital Pharmacy.

For more information on the history of homoeopathy at the Robert Bosch Krankenhaus, there is an investigation by Thomas Faltin (Volume 7 of the "Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte" series).

4 Base drug

Base drug from the pharmacy of the Robert Bosch Krankenhaus "Camphor"

Glass, plastic, contents

20th century

IGM 80/59

The camphor tree, cinnamomum camphora, is part of the laurel family. It primarily grows in East India and in Japan. The homoeopathic remedy camphor is obtained through steam distillation from the ground wood of the tree. Camphor has a very strong effect and is thus considered and antidote. It is able to reverse the effect of almost any other homoeopathic remedy. Camphor has a particularly strong effect on the central nervous system and the vegetative control of the blood vessels.

5 Stamp pad

Stamp pad

Wood, rubber, metal lock

20th century

IGM 109/76

The pad comes from the homoeopathic pharmacy of the Robert Bosch Krankenhaus and was used to label the potencies. The stamp plates are arranged as if in a letter case. It contains templates for the potencies D1 to D30, C30, C300 and C1000, although the Robert Bosch Krankenhaus primarily worked with deeper D potencies.

6 Medicine container

Medicine container of the Willmar Schwabe company

Glass, paper, plastic

19th and 20th century

IGM 667

Willmar Schwabe (1839-1917) set up his "Wholesale and export business" in 1865/66. From 1871, he ran a pharmacy in Leipzig, which became one of the largest pharmaceutical companies of the age. In 1913, Schwabe had 750 branches across Germany. The medicine containers shown here come from a larger collection. These are particularly well-kept examples.

Lachesis is one of the animal base drugs in the homoeopathic materia medica. For this, the venom of the bushmaster snake is used, which can be found in Central and South America. Constantin Hering (1800-1880) tested this agent and included it in the homoeopathic materia medica.

Conium Maculatum, spotted hemlock, is one of the most toxic plants. In the ancient era, the poison was used to execute criminals. It is used as a homoeopathic agent for states of paralysis and indurations.

The trace element iodine can also be found in the homoeopathic medicine chest. Seen chemically, it is one of the halogens and is required for the formation of thyroid hormones. In the case of Jodum D6, the label provides the information that the Stadt-Apotheke in Gera was also a branch of Schwabe. This means that they kept all the original preparations of the well-known pharmaceutical company in stock.

7 Medicine container

Medicine container for Schüssler agents and a Zimpel agent

Paper, glass, plastic

20th century

IGM 687 (Schwabe), 692 (Schaub), 602 (Zimpel-Complex Göppingen and Schüssler agent from Zahn & Seeger)

Wilhelm Schüssler (1821-1898) developed his own treatment method, which he later called biochemistry, from homoeopathy. The pharmacopoeia is based on salts. The agents are prepared in the same manner as homoeopathic agents.

The containers shown here come from renowned producers of the Schüssler salts. The Willmar Schwabe (1839-1917) pharmacy is one of the oldest manufacturers. The Delmenhorst pharmacist Johann Heinrich Schaub (1872-1917) started producing Schüssler agents from around 1900. Schüssler himself briefly procured agents from the Zahn und Seeger pharmacy. You can find out more about Wilhelm Schüssler and the biochemistry he founded in Volumes 25 and 29 of our "Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte" series.

The Silesian doctor Dr Carl-Friedrich Zimpel (1801-1879) also used homoeopathy as the bases for his own spagyric treatment method. He used a special extraction and distillation method to create the agents from fresh plant juices. Zimpel transferred the sole right to produce and market his products to the Homöopathische Zentral-Apotheke in Göppingen, which later developed into the Chemisch-Pharmzeutische Fabrik.

 

8 Medicine containers

Medicine containers from the dispensary of the Stadt-Apotheke in Ettlingen

Glass, cardboard

Approx. 1910

IGM 1056

In 2023, a 68 centimetre long, 22 cm high and 45 cm wide wooden chest was delivered, which stands out through its fine inlaying works. It had been offered at an auction as a "Portable medical kit". However, it can be considered that it is a homoeopathic dispensary, which was used in the Stadtapotheke in the Baden town of Ettlingen. The kit is filled with numerous vials and labels for writing on. The medicine containers exhibited here show that the Stadtapotheke, along with its owner Fredrich Wilhelm Tummer (since 1904), processed the agents itself and filled them into its own containers. In addition, products of other manufacturers were sold, as here from the Zentralapotheke Mayer in Cannstatt. Boxes were also normal for powders. For further information on the dispensary, see https://www.igm-bosch.de/new-acquisitions-for-the-collections.html. To find out more about the regulations for homoeopathic pharmacies, the sale of homoeopathic agents and their producers, refer to Volumes 17 and 26 of our "Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte" series.

9 Base drugs

Base drugs from the pharmacy of the Robert Bosch Krankenhaus Cort.(ex) Chinae Calisay(ae) and Flor.(es) Cact.(i) Grandifl.(ori)

Glass, plastic, contents

20th century

IGM 75/49 and 81/85

This is the yellow china-bark tree. The bark (cortex) is also termed (yellow) king's bark. China-bark is used as an agent against malaria and plays a key role in homoeopathy.

The blooms and stems come from the queen of the night cactus. These are used, amongst other things, for maladies of the heart, the arteries and muscle cramps.

10 Medicine bottle

Medicine bottle from the ISO Apotheke Regensburg with seal

Glass, metal, contents

20th century

IGM 779

Larger medicine container from the ISO-Werk in Regensburg. The undamaged bottle seal is of note. In 1891, the pharmacist Johannes Sonntag (1863-1945) took over the Engel-Apotheke in Regensburg. In the years that followed, he systematically expanded the existing homoeopathic department there. The pharmacy and production were separated in 1923. The latter became known as the "ISO-Werk Regensburg". The bottle shown contains globules of the agent Viscum Album. This is the white-berried mistletoe, which is normally used for circulatory illnesses and arteriosclerosis. The agent of the mistletoe is also known in natural medicine and in popular medicine.

11 Medicine container

Medicine container for Schüssler medicines

Paper, glass, plastic

20th century

IGM 757, 730, 735, 685, 518

Wilhelm Schüssler (1821-1898) developed his own treatment method, biochemistry, from homoeopathy. The pharmacopoeia is based on salts. The agents are prepared in the same manner as homoeopathic agents. You can find out more about Wilhelm Schüssler and the biochemistry he founded in Volumes 25 and 29 of our "Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte" series.

The "Chemisch-Pharmazeutische Laboratorium BIKA" was registered in 1920. There, medicines were produced under the instruction of the owner of the Königliche Hofapotheke in Stuttgart. Later, the company settled in Talstrasse in the eastern part of Stuttgart. It was one of the contractual partners of the Biochemischer Bund Deutschland.

The ISO-Werk in Regensburg had developed from the Engel-Apotheke there. The pharmacist Johannes Sonntag (1863-1945) produced both homoeopathic and biochemical medicines. Besides the individual agents, complex agents were also available, in which multiple agents were mixed together. These were particularly popular, although Samuel Hahnemann (1755-1843) and Wilhelm Schüssler always advocated the use of individual agents.

For a long time, it was not clear whether Schüssler agents were amongst these medicines. In particular, in the 1920s, the "Bio Pastilles" were an attempt to avoid the link to pharmacies. The container shown here comes from the Galmeda company. The most modern container in this series is from 2009 and contains Magnesia Phosporica in tablet form. It is a product from SBL World Class Homeopathy in India.

12 Medicine container and base drug

Medicine container and base drug Himalaya Wood

Glass, plastic, paper, wood

20th century

IGM 98/65

The box contains additional aluminium sleeves with the appropriate labelling and potentisations of Himalaya wood. A small sleeve contains the substance in globule form. The tube contains a package leaflet in the French language. This preparation comes from Laboratoires homoeopathiques de France in Asnières-sur-Seine (until 1968: Asnières). These were operated by the pharmacist Lise-Rose-Madeleine Wurmser (1906-1993). She is considered the leading French homoeopath of the 20th century and distinguished herself through her contributions to scientific and experimental homoeopathy. Today, use of the oil of the Himalayan cedar is better known. The oil is considered to have an anti-inflammatory and antibacterial effect, which strengthens the immune system.

13 Leather board

Leather board for the preparation of homoeopathic remedies

Leather, wood, metal rivets, felt

IGM 94/98

The pig leather board was used to increase potency by hitting the vial onto it. Samuel Hahnemann (1755-1843) ascribed a dynamic increase to this procedure. It is also from the pharmacy of the Robert Bosch Krankenhaus.

14 Base drugs

Base drugs from the pharmacy of the Robert Bosch Krankenhaus Radix Ebuli, Folia Bucco, Fruct.(us) Pericarpilla Aurantii Immaturi, Spongia, Rad.(ix) Sarsaparillae

Glass, plastic, contents

20th century

IGM 172/168, 84/88, 88/92, 108/75, 123/119

Radix Ebuli, dwarf elder, was also mentioned by Hildegard von Bingen (1098-1179) as a remedy. It is known in natural medicine on account of this tradition. The agent is used as an infusion, in order to treat respiratory or urinary illnesses. The plant is native to Central and Southern Europe. It is only used in root form.

Bucco is a medicine plant from the South African Cape region. It has always been used in traditional medicine as an infusion or as droplets on account of its anti-inflammatory, antibiotic effect.

Today, the agent of the unripe bitter orange (Fructus Aurantii Immaturi) and its skin (Pericarpium) is primarily used in the field of traditional Chinese medicine.

In the case of Spongia Tosta, the tincture is obtained from the skeleton of the sponge. In homoeopathy, the agent is known to work against coughs and respiratory illness.

The homoeopathic agent sarsaparilla comes from the plant Smilax Officinalis, which can be found in Central and Southern America. The root (radix) is used for the preparation. The medicine is primarily used to urogenintal ailments but is also used for skin or rheumatic complaints.

16 Golden Sun

Golden Sun of Colombia

Metal

20th century

IGM 600

This honour was donated by a participant of the 17th introductory course in the theory and practice of homoeopathy at the Robert Bosch Krankenhaus (RBK) in October 1969. The RBK played a primary role in the training of homoeopathic doctors until around 1970. For more information on the history of homoeopathy at the Robert Bosch Krankenhaus, there is an investigation by Thomas Faltin (Volume 7 of the "Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte" series).

15 and 17 Base drugs

Base drugs of medicines from the pharmacy of the Robert Bosch Krankenhaus, Conchae and Ossa Sepiae

Glass, plastic, contents

20th century

IGM 141/137 and 96/103

Conchae were first used by Samuel Hahnemann (1755-1843) as a placebo before he started to use lactose for this purpose. He attributed little effect to the powder obtained from the shells of oysters or river mussels (also Calcium Carbonicum). You can find more on this substance in the work of Ute Fischbach Sabel on the patient journals of Samuel Hahnemann (Volume 27 of our "Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte" series). She discusses Conchae in more detail in her comment on journals D20 and D21 (online, available in German only).

Squid bones are some of the animal substances in the homoeopathic materia medica. Sepia Officinalis is also used in popular medicine, normally for fevers or gastric complaints. The agent was also mixed with tooth powders and, for a time, was used as a polishing agent. In homoeopathy, the dried secretion of the ink jets is also used. This is a constitution agent, which can be used for illnesses of the central nervous system, the heart, the airways, and also internal organs, such as the liver, gall bladder or pancreas.